Mittwoch, 30. Oktober 2013

Hawaii, L.A., Fiji, Neuseeland....

Kia ora aus Neuseeland...!

Ich weiß, ich hänge ein bisschen mit der Reiseberichterstattung hinterher, aber irgendwie fällt einem immer was schöneres ein, als sich hinzusetzen und zu schreiben. Dass die Busse mit w-lan ausgestattet sind, ist auch nur theoretisch der Fall. Bis jetzt war in allen Bussen ¨wifi leider nicht vorhanden¨...grrr!!

Hawaii war einfach traumhaft. Ich hatte mich dann kurzfristig noch dazu entschieden, nicht nur nach Oahu und Big Island zu fliegen, sondern auch noch nach Kauai, die ¨Garteninsel¨. DIe Insel hat den Namen auch definitiv verdient. Natur, die einen umhaut. Ich kann wirklich jedem empfehlen irgendwann in seinem Leben mal dorthin zu fliegen! Da 80% der Insel jedoch nur aus der Luft entdeckt werden können, habe ich dort einen Helikopterflug gebucht. Ich hatte mich für den ¨doors-off¨-Flug entschieden...oh mein Gott, war das ein krasses Gefühl mit dem Ding in/über die Vulkane und Wasserfälle zu fliegen und 10cm neben dir ist NICHTS. Ich hatte kurz überlegt, ob ich mich in den Oberschenkel des Piloten, der rechts neben mir saß, krallen sollte...habe es dann aber doch gelassen.
Ein anderes Highlight war der Segelturn am letzten Tag. Delphine haben Pirouetten neben dem Boot gedreht, wir konnten ins Wasser hüpfen und (mal wieder mit Schildkröten) schnorcheln und es gab Büffet, Weinchen, die Sonne schien...es war einfach ein perfekter Abschluss für Hawaii!
Und den hatte ich mir ehrlich gesagt auch mehr als verdient. Wie einige von euch schon wissen, hatte ich eine etwas, nun ja, unangenehme, anhängliche Bekanntschaft auf Hawaii gemacht, die selbst nach mehrfachem Bitten, ja sogar Betteln, aus meinem Auto auszusteigen und mich alleine reisen zu lassen, dem nicht nachkommen wollte. Man würde annehmen, jedem anderen Menschen wäre die Situation höchst unangenehm und man würde freiwillig schnellstmöglich das Weite suchen...aber nicht so bei dieser Person: er wollte STUNDENLANG über die Gründe sprechen, warum er mich nicht begleiten soll. Stattdessen kullerten die Tränen, während sein Lieblingssong von MILEY CIREYS im Radio lief, was natürlich alles noch dramatischer machte....is klar. Ich dachte wirklich jemand spielt versteckte Kamera mit mir und wartete sehnsüchtig darauf, dass jemand die Situation aufklärte. Stattdessen warf er mir schluchzend vor, dass alle seine BEZIEHUNGEN im Streit enden würden!!
[Anm.: die Person hatte mich am Flughafen von Honolulu angesprochen, wie es einem fast täglich passiert, wenn man offensichtlich Traveler ist...meine üblichen Schilderungen über meine Reisepläne führten dann dazu, dass der Mensch sich kurzerhand überlegt hat, seinen eigentlichen Plan nach Maui zu fiege über Bord zu werfen und stattdessen auch einen Flug nach Kauai und auch alles andere was ich da vor hatte inkl. meine Unterkunft zu buchen....weil ja alles sooooo super klang was ich vor hatte. Natürlich wurde ich dazu nicht befragt, wie ich das so finden würde...]
ALLEINE reisen kann ja so schön sein!!!!!!!! Und man überlegt sich jetzt dreimal wem man von seinen Reiseplänen erzählt...;-)

Ein weiterer Wehrmutstropfen war der Shutdown in den USA. Leider waren deshalb alle Nationalparks auf Big Island geschlossen und ich konnte nicht die Wanderung durch den Volcano-Parc machen und fließende Lava sehen. Naja, muss ich wohl irgendwann noch mal wiederkommen...

In L.A. habe ich einige Tage in Santa Monica verbracht. Schöne Stadt mit schönem Wetter. Dort lässt sich`s glaub ich wirklich ganz gut leben... Als ich von einem Kumpel am Flughafen abgeholt wurde, wurden wir nach genau 2 Minuten von der Polizei angehalten. Während die Kontrolle für den Kumpel nicht ganz so gut verlief und der Wagen abgeschleppt werden musste, hatte ich Zeit um mal mit den amerikanischen Kollegen zu schnacken und mir deren Fahrzeuge genauer anzugucken. Ich will auch n` Laptop im Streifenwagen! Der Kollege wollte mir dann noch deren Patches nach Deutschland schicken. Ehrlich gesagt wollte ich die gar nicht haben, aber ich schien es für höflich mit einem begeisterten ¨ Oh ja, das wäre ganz toll!¨ zu antworten...;-)

Am Reitstall des Kumpels haben wir dann Kürbisse ausgehölt und eine Sprunghürde damit geschmückt. Ein toller Nachmittag mit viel Sonnenschein und netten Leuten! Abends sind wir dann in die Universal Studios zu den ¨Horror Nights¨ gefahren....viel Adrenalin und ein riesen Spaß! Am nächsten Tag habe ich dann eine klassische Sightseeing-Tour mit dem Bus gemacht, bin bei Leonardo DiCaprio und dem legendären ¨ich-glaube-nicht-das-wir-hier-etwas-für-sie-haben-Laden¨ aus Pretty Woman vorbeigefahren....Leo hatte leider keine Zeit, so ein Ärger.

L.A. habe ich dann mit einem weinenden und einem lachenden Auge verlassen, denn meine nächste Station war: FIJI! Nach Hawaii konnte mich eigentlich nicht mehr wirklich etwas umhauen, aber Fiji war auch toll!! Schon auf dem Boot um zu meinem Resort zu kommen, habe ich nette Leute kennengelernt und auf der Insel angekommen war alles sssssehr entspannt! Auf Fiji läuft die Zeit langsamer...warum sich auch stressen? Wobei die Vollpension einen schon manchmal ein bisschen gestresst hatte...wenn man vom Schnorchelcn aus dem Meer kam und sich gerade auf seine Sonnenliege gehievt hatte, dann konnte es manchmal sein, dass man schon wieder aufstehen und zum Mittagessen gehen musste!!
Mein Tag begann morgens um 7 Uhr mit ner Stunde Yoga und dem Blick aufs Meer und endete abends mit dem Sunset-Yoga und nem Cocktail und liebenswerten Leuten, die ich dort kennengelernt habe....

Neuseeland habe ich dann Dank der Klimaanlage über meinem Bett mit `ner dicken Erkältung erreicht. Dementsprechend musste ich dann die erste Woche etwas ruhiger angehen lassen. Eine Bustour zum Cape Reinga, ganz im Norden der Nordinsel war jedoch am zweiten Tag drin. Und ich konnte beobachten, wo tasmanisches Meer und Pazifik zusammenfließen (die beiden Meere haben tatsächlich unterschiediche Farben). Dann ging es weiter zum Sandboarden. Auch wenn ich beim Aufstieg auf den Sandhügel mit meiner Erkältung fast kollabiert wäre, war die Abfahrt sehr lustig und ich sah anschließend aus wie `n Schweinchen :)
Momentan ist hier Frühling, das Wetter gerade gut genug um nicht zu frieren und die Hostels/Orte nicht zu überfüllt. Allerdings trifft man hier wirklich an jeder Ecke Deutsche. 90% von denen hat gerade die Schule beendet und jobbt sich hier für die nächsten Monate durch die Gegend. Da wird man mit Ende 20 schon als ¨was so alt bist du???¨ bezeichnet. Dementsprechend war es ein Fest als ich in einem Hostel mit einer 27- und 31-Jährigen, die ebenfalls einfach nur Urlaub machen, das Hostel alleine teilen durfte und wir bis morgens 2 Uhr in der Küche versackt sind... Mit Helen aus England habe ich dann auch die nächsten Tage verbracht. Wir haben es uns im Spa, beim Mountainbiken, im Vulkan-Wonderland und beim Maori-Abend gut gehen lassen. Gestern bin ich dann weiter nach Taupo gereist und habe den Tongariro Alpine Crossing Walk gemacht. Einige in meinem Hostel haben seit einer Woche darauf gewartet, da der Trail nur bei wirklich gutem Wetter bestiegen werden darf. Ch hatte Glück und konnte ihn direkt am ersten Tag machen. Vorbei an türkisfarbenen Seen und einem aktiven Vulkankrater war es definitiv ein Highlight.

Spontan geht es morgen weiter in den Osten der Nordinsel, um einen der ¨Great Walks¨ zu absolvieren. An drei Tagen gibt es dann für Viktoria und mich nur Dinge, die in einen Rucksack passen und die Natur....ich freue mich und lasse von mir hören, sobald ich zurück in der Zivilisation bin...!!

Dicken Drücka nach Deutschland!

Montag, 21. Oktober 2013

Was ich gelernt habe...:-)

- in Kanada und Amerika sucht man im Bus vergebens nach der ¨Stopp-Taste¨...man zieht an einem Band
- anschließend bedankt man sich recht artig bei dem Busfahrer, dass man mitfahren durfte
- während mir ein freundliches ¨Hallo¨ oder ¨Guten Tag¨, wie in Deutschland üblich, beim Bestellen eines Kaffees oder an der Supermarktkasse völlig ausreicht, ist das Begrüßungsfloskelnlimit der Rest der Welt damit anscheinend nicht erreicht - man wird wirklich ÜBERALL gefragt, wie es einem geht [gut, mag sein, dass wir Deutschen deswegen ein bisschen stur oder wortkarg rüberkommen...meiner Ansicht nach ist das clever, energiesparend!! Wieso eine Frage stellen, auf die man die Antwort schon kennt??: ¨Gut¨ oder ¨Oh, mir geht es ausgezeichnet, Danke!¨ Ich meine, hat darauf etwa schon mal jemand geantwortet, dass er seit Tagen mit heftigen Blähungen zu kämpfen hat oder sich gerade in einer mittleren, bis schweren Lebenskrise befindet??? Vielleicht sollte ich das irgendwann mal ausprobieren....
- auf der linken Straßenseite Fahrrad fahren [ich fühle mich immer noch wie ein Geisterfahrer, der es in die Warnmeldungen der lokalen Radiosender schaffen will]
- Fiji-Zeit geht viel laaaaangsamer als unsere Zeit
- wie man Bäume fällt
- in jeder erdenklich unbequemen Position im Flugzeug/Bus schlafen zu können

Momente, auf die man verzichten kann...

- in eine 4!-spurige Einbahnstraße einfahren
- erst nach einer halben Stunde merken, dass man vergessen hat die Handbremse anzuziehen (riecht dann auch irgendwann komisch...)  
- einen 42!-jährigen MANN neben sich im Auto sitzen zu haben, der nicht aussteigen will und stattdessen zu Miley Cireys weint
- 20 minütiges Telefonat nach Fiji, das man nicht abwimmeln kann = 60€!!!
- Kühlschränke, aus denen einem das blühende LEBEN entgegen kommt
- Erkältung/Grippe zu haben und keiner ist da, der einen pflegt

Momente, die einen den Tag versüßen...

- sich an einen der schönsten Strände Hawaiis einschmuggeln und gefragt werden, ob man die Sonnenbrille gereinigt bekommen möchte
- schnorcheln [wenn man nichts mehr sagen und auch nichts hören möchte]
- gefragt zu werden, ob man wegen seines Akzents aus Kanada kommen würde
- im Hubschrauber über Vulkane und Wasserfälle zu fliegen, während die Türen neben einem geöffnet sind
- Heiße Schokolade trinken, nachdem man bei 0 Grad den Sonnenuntergang auf dem höchsten Berg der Welt gesehen hat
- mit Freunden und Familie skypen
- morgens als erstes von zwei völlig bekloppten, lieben Hunden begrüßt zu werden
- barfuß am Meer stehen und die Füße in den Sand eingraben
- keine Uhr zu tragen [weil man sie nicht braucht]
- im Sommerregen in den Rocky Mountains den Berg runter zu laufen
- schwer bepackt und völlig fertig nach 36 Stunden auf den Beinen in einem Supermarkt ankommen und die Telefonnummer der Kassiererin mit dem Hinweis bekommen, dass man sich jederzeit melden kann
- einen Kürbis mit den Händen auskratzen [riesen Sauerei, riesen Spaß]
- mit einer Freundin auf dem Trampolinboden eines Katamarans liegen und mit den Wellen durch die Luft geschleudert werden [die König-der-Welt-Szene aus Titanic ist nix dagegen! ]
- Schokokuchen und Cappuccino am Strand von Fiji genießen und vergessen was Kalorien sind
- Yoga draußen, während vor dir die Sonne auf Fiji untergeht
- von meinem ¨Gastvater¨ selbst gefangenen Lachs zu grillen (meine Hauptaufgabe bestand im essen...)
- eine Ganzkörpermassage, nachdem man seit 2 Monaten mit 17kg auf dem Rücken unterwegs ist
- zum Sonnenuntergang auf Hawaii am Strand joggen
- in einem See schwimmen, der so klar ist, dass es sich sauberer anfühlt als jede Dusche 
- deutsches Vollkornbrot finden
- Trecker fahren
- sich mit seinen Tischnachbarn mit dem ¨Mana-Mana-Song¨ zum Vollhorst machen und am nächsten Morgen von anderen Hotelgästen angesprochen werden wie unglaublich toll der Beitrag war
- im obligatorischen ¨und-was-machst-du-so-Smalltalk¨ erwähnen, dass man erst am 01.04.2014 wieder arbeiten muss