Samstag, 11. Januar 2014

Das harte Leben in Worten...

Hallo ihr Lieben!!                                                                                                    

Laaaaange, lange hab ich (mal wieder) nichts von mir hören lassen. Aber das mit dem Ende der Welt und dem Internet funktioniert wirklich schlechter als gedacht und außerdem gibt es ja auch jeden Tag so viel zu unternehmen, da bleibt eben einiges auf der Strecke- wie zum Beispiel Sport. Was war das noch gleich...?? Dafür habe ich ein neues Hobby: Shoppen. In Hawaii habe ich ja noch drüber geschmunzelt, als mir mitgeteilt wurde, dass die Japaner Shoppen als HOBBY haben. Mittlerweile erklär ich mich für genauso verrückt. Aber was soll man machen, wenn man erst in einem Land ist wo es so schöne Hosen gibt und man mit den magischen vier Buchstaben S-A-L-E in die Geschäfte gelockt wird, dann in ein Land fliegt wo die Hosen nicht nur passen und gut aussehen, sondern auch noch richtig günstig sind und die dann auch noch mal günstiger sind, weil in China bald Neujahr ist...??? Warum letzteres zum Preisnachlass führt ist mir zwar nicht ganz logisch, aber die Antwort ist natürlich: Hosen kaufen!! Was dann letzten Endes die Folge hat, dass man in Kuala Lumpur am Check in-Schalter steht und mit großen Augen gebeten wird, dass Gepäckstück bitte am ¨ Oversize-Luggage¨-Schalter abzugeben... Immerhin sind noch 2,9kg Luft bis zum Gewichtslimit. Aber die schaffe ich sicher auch noch, sind ja noch 7 Wochen Zeit... (Dass ich aus Hawaii schon n Paket nach Hause geschickt und Bruder und Freundin etliches an Gepäck mitgenommen haben, erwähne ich nicht).

Nachdem ich Byron Bay dann nach einer Woche und mit Tauchschein in der Tasche verlassen hatte, und nach längerer Zeit mal wieder alleine unterwegs war, stand ich da nun in Surfers Paradise und wusste gar nicht mehr so recht was man alleine so macht. Nachdem mein Bruderherz wieder weg war und die Lisa und ich nu wieder ¨getrennte Wege¨ gingen, war ein kleines Tief spürbar. Also habe ich den Moment des nichts-mit-mir-anfangen-können genutzt und hab mir zur Abwechslung die mittlerweile leicht zerknautschten Laufschuhe  aus dem Rucksack gekramt und bin zum Strand gelaufen. Im wahrsten Sinne des Wortes: ZUM Strand. Nach gefühlten 10 Metern ging mir nämlich bereits die Puste aus. Tja was will man auch erwarten nach 5 Monaten Busfahren und MC Donalds...??

Immerhin war der alleinige Aufenthalt in Surfers Paradise nach 24 Stunden überstanden und es ging weiter nach Brisbane. Dort erwartete mich die liebe Johanna, die ich beim Tauchen in Byron Bay kennengelernt hatte. Johanna und ihr Vater hatten mich netterweise zu sich eingeladen, als sie hörten, dass ich weiter nach Brisbane reise. Ich hatte mein eigenes Zimmer und wurde so nett verwöhnt. In solchen Momenten denke ich immer wieder wie toll das Reisen doch wirklich ist- gerade wenn man alleine reist. An dem Abend lief das Staffelende von ¨Survivor¨ im TV und wir haben eigentlich nichts anderes gemacht als uns darauf bestens vorzubereiten: den ganzen Tag vor dem TV gelegen und uns non-Stop Survivor-Folgen von der neu erworbenen DVD-Box angeguckt. Fernsehen....auch etwas, das ich seit 5 Monaten nicht mehr getan hatte! Ein Traum!

Am nächsten Morgen ging`s dann ganz früh zum Flughafen, Besuch Nummer 2 abholen: Julia! Johannas Vater bestand natürlich darauf, mich hinzubringen. Anschließend stand dann anstatt Fernsehen auch mal etwas Sightseeing auf dem Programm, wobei sich das doch eher auf zwei Straßen in der Innenstadt beschränkte. Gab ja schließlich einiges zu erzählen.

Und dann geht`s auch schon los mit der Reisedemenz. Ich habe keine Ahnung mehr wo wir in wecher Reihenfolge waren. Deswegen die Highlights der restlichen 3 Wochen in Australien in nicht chronologischer Reihenfolge (aber wem wird`s schon auffallen):

¨Mutti¨: Purer Luxus ist es, sich zwischendurch ein Bed and Breakfast zu gönnen. Nicht nur, dass die Zimmer viel netter und liebevoller eingerichtet sind und der Körper zum Frühstück zur Abwechslung mal wieder in den Genuss von ein paar Vitaminen kommen darf,  nein, das eigentliche Bonbon ist der Service drumherum. Man wird wirklich sehr bemuttert und bekommt gute Tipps etc., aber in unserer Unterkunft in Townsville hat man sich wirklich wie im Hotel Mama gefühlt. Die gute Frau hat sich ja so um uns gekümmert, dass es einem schon fast unangenehm war. ¨Mutti¨ hat uns zur Fähre gebracht, uns zum Kino gefahren (wir waren leider in der Spätvorstellung , sonst hätte sie uns sicherlich auch noch abgeholt), Kuchen gebacken und tatsächlich auch noch unsere Wäsche gewaschen und gebügelt!!

Weihnachten am Strand: Warum an Weihnachten frieren, wenn man Weihnachten auch am weißesten Strand der Welt im Bikini verbringen kann? Ehrlich gesagt hat es sich Null wie Weihnachten angefühlt gehabt, aber es war trotzdem ein Highlight! Zwei Tage sind wir um die Whitsunday Islands gesegelt und Heilig Abend am Whitehaven Beach verbracht. Zurück auf dem Boot und passend zum Sonnenuntergang gab es dann leckeres BBQ und relaxte Musik. So konnte man es aushalten! Nur die Geschenke fehlten, so`n Mist. Naja ein Geschenk haben wir uns dann selber gemacht: 2 Liter EDELSTEN Weißwein aus einer Plastiktüte. Den hatte ich nämlich im Vorfeld bestellt. Und ich weiß nicht warum, aber es fällt mir einfach schwer Nein zu sagen. Sogar wenn etwas abscheulich schmeckt. Dabei sollte man doch eigentlich auch auf seinen Körper hören. Wenn er sich schüttelt, ist das meist kein gutes Zeichen. Nun ja, das hatten wir einfach mal ignoriert. Immerhin hatte ich ja auch 20 Dollar in diesen edelen Tropfen investiert!
Die Konsequenz: das Zeitfenster zwischen Sonnenunter- und Sonnenaufgang taucht in meiner Erinnerung leider nicht mehr auf. Dafür blieb der erste Weihnachtstag unvergessen: so schlecht ging es mir an Weihnachten noch nie! Danke dafür.

Great Barrier Reef - oder auch: ich bin verrückt: Von Cairns aus ging es erneut zwei Tage auf`s Boot. Und was für eins. Mit eigener Kajüte (nicht mehr zwischen Küchenzeile und Bordwand abgeschoben), riiiiiesigem Sonnendeck, guter Küche, ner netten Crew und super Tauchausrüstung. Und bestem Wetter!! 35 Grad, keine Wolke am Himmel und 28 Grad Wassertemperatur! Da war es mit kurzem Neoprenanzug doch schon etwas unangenehm warm im Wasser...:-) Insgesamt vier Tauchgänge und etliche Schnorchelgänge. Die Unterwasserwelt dort ist wirklich faszinierend. Ich jedenfalls fand es immer noch bewundernswert und unwirklich, was da im Meer so passiert... Das Verrückteste war jedoch der Nachttauchgang!! Einfach unglaublich. Was war natürlich das Erste was ich gesehen hatte als ich unter Wasser mit meiner Taschenlampe so vor mich hingeleuchtet hatte? Ein Hai, na klar! Es waren NUR Riffhaie, die (wie irgendwie alle) ja total ungefährlich sein sollen, trotzdem hatte ich mich kurz gefragt, was ich da eigentlich mache....mitten in der Nacht, irgendwo draußen im Pazifik, unter Wasser...

Sivester: Silvester wird meiner Meinung nach ja total überbewertet. Trotzdem hatte ich mir schon vor Monaten vorgenommen, wenn ich an dem Tag schon mal in Australien bin, dann muss ich doch wohl auch in Sydney sein und mir das Feuerwerk dort anschauen. Also sind Julia und ich am 30. von Cairns nach Sydney geflogen um das Spektakel zu begutachten. Unser Fazit: kann man machen, muss man aber nicht.
Die Stadt wird voll sein, das war klar. Und die Stadt wurde früh voll! Also ging`s zunächst mal für eine tolle Aussicht auf die Harbour Bridge. Von dort aus konnten wir nämlich nicht nur einen guten Blick über die Stadt bekommen, sondern auch sehen, wo noch keine Sonnenschirme aufgespannt waren, unter denen die Leute gespannt auf 0 Uhr warteten. Mein Adlerauge konnte dann auch einen sehr sehr guten Platz Nahe der Brücke ausfindig machen. Tja, und dann saßen wir da. Seit 12 Uhr! Von 12 STUNDEN auf 0 runterzählen, kann ja so lange dauern! Trotzdem waren wir uns einig, dass es so stumpf und bescheuert war, dass es auch irgendwie schon wieder Spaß gemacht hatte und man das mal mitgemacht haben kann/muss. Enttäuschend war aber wirklich das drumherum, das quasi nicht existierte. Keine Musik, nichts. Außer überteuerte Fressbuden. Das hatten wir uns anders vorgestellt. Das Feuerwerk war aber wirklich großartig. Nur leider zu kurz. Nämlich genau 12 Minuten lang. Und somit mindestens 12 Minuten zu kurz nach meinem Geschmack. Der Tag ging definitiv als Tag des Wartens in unsere Reisegeschichte ein. Danach hieß es nämlich noch 4 Stunden warten auf den ersten Zug, dann zwei Stunden Warten bis zum Abflug und noch mal 1,5 Stunden Warten auf unser Shuttle und weil`s so schön war noch mal 2 Stunden Warten bis wir Einchecken konnten....macht gleich ziemlich doll müde!!

Melbourne - oder: ¨Die Busfahrt ist wie eine Pralinenschachtel: man weiß nie, was man kriegt¨:
In Melbourne blieben wir eine Woche. Genug Zeit zum Shoppen, einen Besuch im ¨Luna Park¨ und lustige Busfahrten. Außerhalb von Melbourne gibt es einiges zu sehen, also haben wir gleich drei Bustouren gebucht. Wir wussten, dass die eine Tour nach Phillip Island gehen sollte, die zweite in irgendeinen National Park und die letzte entlang der Great Ocean Road. Für uns waren das eigentlich genug Informationen. Was wir nicht wussten: wir mussten ca. 8 mal pro Tag irgendwo aussteigen und wussten überhaupt nicht wo wir gerade waren bzw. warum wir da gerade waren!! Theoretisch hätte man dem Busfahrer, der UNUNTERBROCHEN gesprochen hatte, ja einfach zuhören können. Dies war nur leider nicht möglich! Der wirklich gut meinende Busfahrer hatte nämlich leider am Morgen vergessen seine Wolldecke aus`m Mund zu nehmen und so blieb ein unangenehmes, ständiges Geräusch, das aus den Lautsprechern ertönte. Dies konnte leider nur durch Schlafen oder Musik in den Ohren unterbunden werden. Tja, und so wusste natürlich keiner warum und wo dieser Bus nu schon wieder anhielt...
Persönliches Highlight: ein Stop auf einer Farm, auf der....ja äh, wirklich NICHTS außergewöhnliches war. Ein Pferd, zwei Hunde und drei Schafe. Als das eine Schaf dann im Rahmen einer ¨großen Bühnenshow¨ geschoren wurde und 90% der anwesenden Asiaten entrüstet das Weite suchten, wurde klar, es gibt wirklich Leute, die so etwas noch nie gesehen hatten... Naja für uns war es wichtiger, dass dieser unangenehme Zwischenstopp nicht zu lange dauerte, damit man schnell wieder einschlafen konnte...
Es hat sich trotzdem gelohnt und war insgesamt sehr sehens- und erlebenswert!

Reiten am Strand: Einer meiner langersehnten Träume wurd wahr: Reiten am Strand. Einfach toll! Und das natürlich nicht an irgendeinem Strand. Es war einer der Top 10-Strände der Welt: Rainbow Beach.Absolut empfehlenswert!!

Mondaufgang statt Sonnenuntergang: Ebenfalls in Rainbow Beach wollten wir den legendärn Sonnenuntergang dort von einem Berg aus beobachten. Leider hatten wir den Zeitpunkt des Untergangs um ca. 1 Stunde verpasst und dann den Weg rauf auf den Hügel total unterschätzt. Wir haben es trotzdem durchgezogen und waren schließlich im stockdunkeln oben. Dafür konnten wir dann Fledermäuse sehen, auch schön. Etwas deprimiert ging es den weiten Weg dann wieder runter (allerdings mit dem Auto, weil wir zwei aus Kanada dort oben getroffen hatten, die ebenfalls zu spät waren und einen Pick Up hatten. Also verschwand er auf der Ladefläche und wir Mädels konnten es uns vorne bequem machen. Anschließend sind wir noch zum Strand um zu schnacken und einfach das Meer zu genießen. Plötzlich entdeckten wir etwas merkwürdiges ende des Horizons...es sah aus wie ein Lavastrom.kam direkt auf uns zu....es hat ein bisschen gedauert bis wir es gecheckt hatten, aber dann war klar: es ist der Mond! Mondaufgang am Meer wie abgefahren ist das bitte?? Es sah irre aus und war viel toller als jeder Sonnenuntergang. So konnten wir uns unseren Flop-Spaziergang auf den Berg wieder schön reden und später friedlich einschlafen...

Insgesamt eine tolle Zeit in Australien!!! Zum Nachtrauern bleibt trotzdem keine Zeit. Es geht ja immer weiter. Zumindest noch sieben Wochen...nur noch.

Liebste Grüße zu euch! Ich werde schon ganz bald von meinen ersten Tagen in Thailand und meinem Kuala Lumpur-Aufenthalt berichten...

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