Montag, 2. September 2013

Beer # Bear

Einige Tage sind seit meinem letzten Kapitel vergangen und es ist einiges passiert in der Zwischenzeit...
Mittlerweile bin ich nicht mehr in Williams Lake, sondern wieder in Vancouver. Joanne hatte mir angeboten meinen Nachbarn für 9 Tage zu begleiten (der professioneller Reiter ist nun mit Truck und Pferden untergwegs ist zu Reitturnieren). Das erste Turnier ist bis heute in Vancouver und das zweite in Calgary (Alberta). Von Vancouer aus fährt man mit Truck und Trailer ca. 10-12 Std durch die ROCKIES dort hin und es soll atemberaubend sein. Also habe ich natürlich ja gesagt. Selbst die Fahrt von Williams Lake nach Vancouver ist schon großartig. Grün - Wüste - Regenwald...das Land ist einfach unvorstellbar riesig.
Donnerstag Abend bin ich dann zum zweiten Mal in Vancouver angekommen. Leider war so kurzfristig nichts für den kompletten Zeitraum frei, weshalb ich dann am Freitag für eine Nacht das Hostel wechseln musste. Oder anders ausgedrückt: mit meinem 14kg-Rucksack einen Extra-Spaziergang durch Vancouvers hügelige Straßen unternehmen...juhu!
Das nächste Mal reise ich als Tussi mit pinkem Rollkoffer oder bezahle eine männliche Begleitung für`s Rucksack tragen. Jemand Interesse...?! ;-)
Aber wie alles im Leben musste es ja irgendeinen Sinn haben. Und siehe da: im Badezimmer des ¨1-Nacht-Hostels¨ habe ich Anna und Wiebke aus Bochum kennengelernt. Eigentlich wollte ich nur in Ruhe duschen, hatte keinen Redebedarf und dachte mir ¨...oh nein, hoffentlich merken die nicht, dass du auch aus Deutschland kommst, dann wollen die bestimmt mit dir reden (SORRY ihr beiden!! ;-)) und dann ist MIR doch ein Wort rausgerutscht und wir haben geschnackt ohne Ende! Zusammen wollten wir dann in einen Club/Bar, von dem wir alle drei gehört haben, dass er gut sein soll. Problem in Vancouver ist jedoch, dass man sich ÜBERALL anstellen muss. WIr haben uns dann gegen den Club und für ein Bier draußen im Restaurant entschieden.
Gegen 23 Uhr bin ich dann aufgebrochen zu einer Haus-/Verabschiedungsparty. DIe Einladung dazu gabs am Nachmittag in einem Café: wollte ich doch eigentlich weiter an meinem Blog schreiben und habe stattdessen zwei nette Kanadier kennengelernt: Dino und Bart (leider ohne Holzfällerhemd). Schwupps war ich abends auf der Verabschiedungsfeier eines anderen Kanadiers, in einem Hochhaus direkt am Hafen! Hier findet man die Häuser nicht nach Straße und Hausnummer, sondern haben eigene Namen.
Als ich dann vor der ¨Klingel¨ = Kamera + Codekombination stand, hatte ich mich auch kurz gefragt, was ich hier eigentlich mache und was ich sagen soll?? ¨Ähm ja, hallo, hier ist Carina, ich bin auf deiner Party eingeladen, du weißt nur wahrscheinlich noch nichts davon und den Namen der Person, die gesagt hat, dass ich kommen soll, weiß ich leider auch gerade nicht mehr...ich hab`s nicht so mit Namen¨??!!
In etwa so müssen die magischen Worte gewesen sein, die den Gastgeber dazu veranlasst haben, mir die Tür zu öffnen (war ja einfach).
Nachdem der hauseigene Wachdienst mich dann zur richtigen Etage und Tür gebracht hat, habe ich die Party betreten, als hätte man nur auf mich gewartet... Jawohl, ihr seht richtig, hier bin ich! Und auf dem Balkon war auch schon die einzige Person, die ich (seit 5 Stunden) kannte- check! Oh man, sowas macht man auch echt nur als Alleinreisende am anderen Ende der Welt!! Im Endeffekt war es ein super Abend, mit netten und entspannten Leuten, der irgendwann nachts beim ¨24-Stunden-offen-Inder¨ des Vertrauens geendet ist.
Nichtsdestotrotz ging`s Samstag Morgen früh raus, um ¨Grouse Mountain¨ zu besteigen. Er soll und nun kann ich sagen, er ist, einer der schönsten Aussichtspunkte um Vancouver!! (Blick über Vancouver und auf die USA) Der Weg nach oben ist wirklich nicht ohne, aber der Kletter-/Wanderweg durch den Regenwald ist ¨ AWESOME¨! Verrückte schaffen ihn in 40 Minuten, Sportmuffel in 2,5 Stunden. Wir (Anna, Wiebke und ich) waren mit 1:25 Std gar nicht sooo schlecht und auf jeden Fall klitschnass und glücklich als wir oben angekommen sind!! :) Hier gab`s dann auch endlich Holzfäller und meinen ersten Bären zu Gesicht! Allerdings war der auch nur halb in der Natur. Oben auf dem Berg gibt es eine Art ¨Resozialisierungsprogramm für Bären¨. Die Bären, die dort leben haben wohl schon mal Menschen angegriffen und kriegen dort jetzt eine ¨zweite Chance¨, um zu beweisen, dass sie den Menschen noch nicht als leichte Beute erkannt haben (wie auch immer die aussehen mag...). Meine Motivation mit diesem niedlichen Tier planschen zu gehen, hat sich also in Maßen gehalten. Und der Punkt ¨Bär in freier Natur¨ wird auch noch nicht abgehakt.
Gestern gab`s dann noch ne Radtour durch den Stanley Park mit Bart, Sushi und Strand....so lässt es sich aushalten!! Der Blick von außen auf die Stadt und das Meer sind toll, aber in der Stadt ist es wie in jeder Stadt. Nach ein paar Tagen reicht`s mir. Die Lage der Stadt ist aber definitiv überragend!
Zu meinen Englischkenntnissen: bisher haben mir alle gesagt, dass ich ne sehr gute Aussprache habe und mein Englisch ganz toll ist. Ein wenig Höflichkeit abgezogen, würde ich sagen, dass mein Englisch ganz OK ist. Ich komme ganz gut klar und bisher gab es noch keine größeren Verständigungsprobleme. Außer am ersten Tag, als ich bei Joanne und Dave angekommen bin, mit denen im Wohnzimmer sitze, wir Small-Talk bei einem Bierchen halten und plötzlich `n rkwürdiges Tiergeräusch von draußen zu hören ist. 2 Minuten vorher hatten wir uns noch über BÄREN unterhalten und ich in Gedanken ganz bei den Tieren verstehe: ¨....das könnte ein BÄR gewesen sein!¨, statt ¨...möchtest du noch ein BIER??¨ und ich antworte, total beeindruckt: ¨wirklich?? Ein BÄR??¨
....ich trag ja gerne zur Erheiterung bei! :-) 
So, nun werde ich mich mal auf den Weg zur ¨PNE¨ (Kirmes, Karneval, Reitershow...alles irgendwie zusammen) machen und dort auf meinen Nachbarn Anthony treffen. Gegen 22 Uhr fahren wir dann nach Kamloops, treffen dort auf seinen Freund und Kathleen, die ebenfalls bei Joanne und Dave wohnt, und fahren dann morgen früh weiter nach Calgary. Ich freue mich auf die Fahrt durch die Rocky Mountains und bin gespannt auf Joshua, der mich in Calgary erwartet. Joshua stellt mir sein Sofa und seine Wohnung bis Sonntag zur Verfügung! ¨Couchsurfen¨ wäre dann damit abgehakt....

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